Mindestlohn in der Gastronomie: Alles, was du wissen musst und wie du als Restaurantbetreiber richtig handelst
Der Mindestlohn ist eines der wichtigsten arbeitsrechtlichen Themen für Gastronomen. Besonders in einer Branche, in der viele Angestellte im Service, in der Küche oder in der Verwaltung tätig sind, spielt der Mindestlohn eine zentrale Rolle. Seit der Einführung im Jahr 2015 hat sich der Mindestlohn mehrfach geändert. Aber was bedeutet der Mindestlohn konkret für die Gastronomiebranche im Jahr 2025? Und wie kannst du als Gastronom sicherstellen, dass du den gesetzlichen Anforderungen gerecht wirst?
Wir erklären dir alles, was du über den Mindestlohn in der Gastronomie wissen musst und wie du ihn korrekt in deinem Restaurant umsetzt, um keine rechtlichen Probleme zu riskieren und gleichzeitig ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Was ist der Mindestlohn und warum ist er wichtig?
Der Mindestlohn ist ein gesetzlich festgelegter Stundenlohn, der Arbeitgeber dazu verpflichtet, ihren Arbeitnehmern eine Mindestsumme pro Stunde zu zahlen. Er soll sicherstellen, dass Arbeitnehmende für ihre Leistungen ein existenzsicherndes Einkommen erhalten. Der Mindestlohn gilt nicht nur für Vollzeitkräfte, sondern auch für Teilzeitkräfte, Minijobber, Praktikanten und Aushilfen.
Warum ist der Mindestlohn so wichtig? Ein fairer Lohn ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch eine Frage der sozialen Verantwortung und der Zufriedenheit deiner Mitarbeiter. Gastronomie-Arbeitsplätze sind häufig mit saisonalen Schwankungen und langen Arbeitszeiten verbunden. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Mitarbeiter fair bezahlst, damit du ein gutes Arbeitsumfeld schaffst und langfristig ein motiviertes und zufriedenes Team behältst.
Aktuelle Mindestlohnhöhe und geplante Erhöhungen
Ab dem 1. Januar 2025 beträgt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland 12,82 Euro brutto pro Stunde. Diese Erhöhung war Teil der Beschlüsse der Mindestlohnkommission, um eine existenzsichernde Bezahlung sicherzustellen. Für 2026 ist bereits eine weitere Erhöhung auf 13,90 Euro pro Stunde geplant, mit einer weiteren Steigerung auf 14,60 Euro im Jahr 2027.
Diese kontinuierliche Erhöhung des Mindestlohns stellt sicher, dass die Löhne mit der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung Schritt halten und der Wert der Arbeit auch für die Arbeitnehmer steigt.
Wer ist vom Mindestlohn betroffen?
Der Mindestlohn gilt grundsätzlich für alle Arbeitnehmer in Deutschland, auch in der Gastronomie. Dazu zählen:
- Servicekräfte: Kellner, Barkeeper und andere Mitarbeitende im Front- und Back-Office.
- Küchenpersonal: Köche, Küchenhilfen, Spüler und andere Mitarbeiter in der Küche.
- Minijobber: Teilzeitbeschäftigte, die weniger als 520 Euro pro Monat verdienen.
- Praktikant: Pflichtpraktika sind von der Mindestlohngesetzgebung ausgenommen, freiwillige Praktika jedoch nicht.
- Aushilfen: Saisonkräfte oder Aushilfen, die befristet in der Gastronomie tätig sind.
Welche besonderen Regelungen gibt es in der Gastronomie?
In der Gastronomie gibt es einige Besonderheiten im Zusammenhang mit dem Mindestlohn:
- Trinkgelder: Trinkgelder, die Gäste freiwillig zahlen, zählen nicht zum Mindestlohn und dürfen nicht als Teil des Gehalts angerechnet werden. Diese Zahlungen sind freiwillig und kommen zusätzlich zum Stundenlohn der Mitarbeiter. Es ist wichtig, dass du als Arbeitgeber den Mindestlohn unabhängig von Trinkgeldern sicherstellst.
Erfahre hier mehr über das Thema Trinkgeld in der Gastronomie: Trinkgeld in der Gastronomie: Wie du dein Team motivierst & für fairere Verteilung sorgst - Tarifverträge: In einigen Regionen oder für bestimmte Berufsgruppen gibt es tarifliche Mindestlöhne, die über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen. Es lohnt sich, die geltenden Tarifverträge zu prüfen, um sicherzustellen, dass du deine Mitarbeiter nicht nur gesetzlich, sondern auch tariflich korrekt bezahlst.
- Pauschalvergütung: Bei Teilzeit- und Minijobbe sollte der Mindestlohn in jedem Fall eingehalten werden. Auch bei variablen Vergütungsmodellen oder Bonuszahlungen muss der Mindestlohn gewährleistet sein.
Mindestlohn richtig umsetzen: So geht’s
Um sicherzustellen, dass du als Gastronom den Mindestlohn korrekt umsetzt und keine rechtlichen Probleme riskierst, solltest du folgende Schritte beachten:
- Arbeitszeiten dokumentieren:
Die korrekte Dokumentation der Arbeitszeiten ist unerlässlich. Dies hilft nicht nur, den Mindestlohn zu gewährleisten, sondern auch, etwaige Missverständnisse oder rechtliche Probleme zu vermeiden. - Löhne regelmäßig überprüfen:
Du solltest regelmäßig die Löhne deiner Mitarbeiter überprüfen, um sicherzustellen, dass der Mindestlohn eingehalten wird. Mit verschiedenen Systemen kannst du die Arbeitszeiten deiner Mitarbeiter und die Anzahl der geleisteten Stunden verfolgen und mit den gesetzlichen Vorgaben abgleichen. - Vermeide Falschangaben bei den Arbeitsstunden:
Achte darauf, dass alle Arbeitszeiten korrekt erfasst und angegeben werden. Du solltest regelmäßig deine Reservierungen und Arbeitspläne effizient abgleichen und vermeiden, dass unvollständige oder falsche Arbeitszeiten zu Problemen führen. - Schulungen und Aufklärung:
Sensibilisiere dein Team und deine Führungskräfte für die Bedeutung des Mindestlohns und die gesetzlichen Vorschriften. Mitarbeiter sollten ihre Rechte kennen und wissen, wie sie diese einfordern können. Mit einem transparenten, gut strukturierten System kannst du nicht nur die tägliche Reservierungsarbeit, sondern auch alle administrativen Aufgaben effizient abwickeln. - Externe Beratung einholen:
Wenn du unsicher bist, ob du alle Mindestlohnvorgaben korrekt umsetzt, könnte es sinnvoll sein, externe Beratung in Anspruch zu nehmen. Steuerberater oder Lohnbuchhaltungssoftware können dir helfen, sicherzustellen, dass alles nach den geltenden Gesetzen läuft.
Auswirkungen von Verstößen gegen den Mindestlohn
Verstöße gegen den Mindestlohn können nicht nur zu rechtlichen Problemen und hohen Geldstrafen führen, sondern auch das Vertrauen und die Motivation deines Teams untergraben. Die Einhaltung des Mindestlohns trägt zur Mitarbeiterzufriedenheit und einer positiven Unternehmenskultur bei, was wiederum die Servicequalität und das allgemeine Arbeitsklima verbessert.
Der Mindestlohn in der Gastronomie – Ein unverzichtbares Thema für jeden Gastronomen
Der Mindestlohn ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch ein bedeutender Faktor für die Mitarbeiterzufriedenheit und den Erfolg deines Restaurants. Um sicherzustellen, dass du den Mindestlohn korrekt umsetzt, musst du nicht nur die gesetzlichen Vorgaben beachten, sondern auch deine internen Prozesse und Systeme kontinuierlich überwachen. Tools wie Teburio können dir dabei helfen, den Überblick über Reservierungen und Gästefeedback zu behalten, sodass du immer konform und effizient arbeitest und ausreichend Zeit für personelle Themen hast.
Denke daran: Die Umsetzung des Mindestlohns trägt nicht nur zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben bei, sondern fördert auch eine langfristig erfolgreiche Gastronomie, in der Mitarbeiter zufrieden sind und sich wertgeschätzt fühlen.